Contracts for Difference, sogenannte Differenzkontrakte oder auch CFDs, können aufgrund der Tatsache, dass es sich um hochspekulative Derivate handelt, nur erfahrenen Tradern empfohlen werden. Doch auch dann, wenn der Trader einen entsprechenden Kenntnisstand hat, kann das Risiko nicht zur Gänze reduziert werden. Aufgrund der Tatsache, dass mit wenig Kapitaleinsatz extrem große Handelspositionen eröffnet werden können, muss von einer ausgesprochen riskanten und spekulativen Anlage gesprochen werden.
Unterschied zwischen Aktien und CFDs
Bei den Aktien handelt es sich um die wohl bekanntesten Wertpapiere. Wer Aktien kauft, der investiert immer in ein Unternehmen – die Rechte und auch Pflichten, die im Zuge eines derartigen Investments zu berücksichtigen sind, finden sich im deutschen Aktiengesetz (kurz. AktG). Wer hingegen CFDs erwirbt, der beteiligt sich nicht am Unternehmen, sondern wird nur zum Inhaber der Forderung. Da es sich um ein Derivat handelt, leitet sich der CFD-Kurs von einem Basiswert ab. Das kann mitunter eine Aktie sein, sehr wohl sind es auch andere Werte – so etwa Rohstoffe oder Indizes. CFDs werden fast immer „Over the Counter“ (kurz: OTC) gehandelt – also außerbörslich. Das bedeutet, dass der Order des Traders direkt mit dem Handelspartner abgewickelt wird. Dieser sichert sich den Positionsübergang am Markt ab – es wird also Hedging betrieben.
Einfache Struktur, hohe Gewinnchancen – eine attraktive Kombination
Der wohl größte Reiz? Die Kombination aus einem recht einfach strukturierten Finanzprodukt und der besonders attraktiv erscheinenden Hebelwirkung. Mit einem Einsatz, der bei rund 1.000 Euro liegt, können am Markt sehr wohl 100.000 Euro in Bewegung gesetzt werden. Selbst die kleinsten Kursbewegungen sorgen somit für extrem hohe Gewinne – aber auch für Verluste. Mit CFDs können Trader sodann 1 zu 1 an den Kursentwicklungen von Rohstoffen, Indizes oder auch an Aktien, Anleihen oder Währungen, börsengehandelten Indexfonds oder auch an anderen Märkten partizipieren.
Der Trader braucht keinen Zugang zu einer Terminbörse und muss im Vorfeld nicht abschätzen, wie es in der Zukunft aussehen wird – so etwa, wenn er sich für einen Optionsschein entscheiden würde. Wer sich für den CFD Handel entscheidet, der hinterlegt am Ende nur die Sicherheitsleistung – die Margin. Mit einem sehr geringen Kapitaleinsatz, etwa 10 Prozent des Aktienkurses, kann man sodann an der Wertentwicklung des Papiers teilhaben. Liegt der Aktienkurs bei 100 Euro, so beträgt die Sicherheitsleistung 10 Euro – die Differenz wird vom CFD Anbieter finanziert.
Verluste gehören einfach zu
Viele Privatanleger entscheiden sich dann für den CFD Handel, weil sie mit Kursbewegungen spekulieren, die am Ende für hohe Gewinne sorgen sollen. Natürlich kann es aber auch immer in die andere Richtung gehen – zu glauben, dass man nie einen Verlust einfahren wird, wäre fatal. Wer sich für CFDs interessiert, der muss sich im Vorfeld bewusst sein, dass Verluste einfach dazugehören. Genau deshalb sollte man auch immer wieder Instrumente nutzen, um das Risiko zu reduzieren oder die Verluste zu begrenzen. Wer hier unvorsichtig agiert, der erhöht einerseits das Risiko eines Totalverlusts, andererseits kann es sogar zur Nachschusspflicht kommen, wenn der Verlust sogar das Handelskonto ins Minus reißt. Um eine Nachschusspflicht zu vermeiden, sollte man Stop Loss nutzen, sodass es zur automatischen Schließung der Position kommt, wenn eine bestimmte Marke erreicht wurde.
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