Über dem grossen Kadettenball geht der funkelnde Stern einer neuen Heldin auf, Patrizia Pepe. Fracks, Bändchen, Knöpfe und Schnürbesätze glänzen wie Verdienstorden und setzen gerade sie unter allen anderen Anwesenden ins Rampenlicht. Das ist der Marinestil, der eine neuartige, kampflustige Feminität sexy prägt. An Wappen inspirierte Stickereien aus Lurex und Jacquard auf Jersey schmücken Uniformjacken und blinzeln ausgesprochen frech auch an den Dessous. Die Indisziplin verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Husaren- und Spencer-Jacken sind für Smokinghosen gedacht. Tailleurs sorgen für eine elegante Androgynität. Wie Rüstungen konstruierte Mäntelchen fallen auf geraffte Hemden und Hosen und fließende Kleider herab. Ökoleder kombiniert sich mit warmen Geweben, Tuch, Stretchwolle und weichem Jersey. Patrizia Pepe greift auf ihre Minimal-Tradition zurück und erneuert sie dekonstruiert anlässlich des großen Schlusswalzers. Besondere Pinakelmuster auf den Strickteilen und den wattierten Jacken vermitteln den Eindruck wahrer Schmuckkonstruktionen. Gerissene, verschlissene und zerfranste Aspekte verbannen jeden Schnörkel, der auf guten Ton deuten könnte, und geben zusammen mit Denim in super-used-Optik den Auftakt zu einem Gala, bei dem das Licht ausgeht. Neutral und von großer Finesse sind die Farbtöne: Officer Grey, Royal Navy, Indigo und Heritage Green. Inmitten dieser Farbpalette blitzen galvanisch gebürstete und oxidierte Motive, antikierte Pailletten und Laminierungen auf. Glitzer, Strass und Nieten lassen auch die kostbaren Accessoires im großen Ballsaal in funkelndem Glanz erstrahlen.